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Sparquote – So wirst du schneller finanziell frei

Chris 2

Du hast sicherlich auch schon einmal gelesen, dass man mit einer 70%igen oder sogar noch höheren Sparquote nach ein paar Jahren bereits in Rente gehen und von den Erträgen leben kann. Das Thema Sparquote ist zum Erreichen der finanziellen Freiheit eines der Schlüsselkriterien. In diesem Artikel stelle ich euch meine persönliche Sparquote vor und wie du das Ziel erreichen kannst, nicht bis 65 oder 67 zu arbeiten.

Sparquote – Eine Definition

Der Begriff der Sparquote kommt aus der Volkswirtschaftslehre und setzt dein verfügbares Einkommen ins Verhältnis zu deinem Sparbetrag. Die Sparquote in Deutschland betrug im Jahr 2019 stolze 10,9% des verfügbaren Einkommens. Der Großteil des gesparten Geldes landet bei den Deutschen nach wie vor auf dem Sparbuch oder Girokonto.

Welche Sparquote ist sinnvoll?

Zuerst gucken wir uns aber an, wie sich deine Sparquote errechnet. Die Formel ist ganz einfach und lautet:

Sparbetrag : Gesamteinkommen * 100

Zur Vereinfachung noch ein Beispiel: Paul verdient 2000€ netto pro Monat. Paul führt ein Haushaltsbuch und notiert sich all seine Ausgaben. Paul gibt lediglich 1200€ pro Monat aus. In diesen Ausgaben sind seine Miete, Lebensmittel, Strom, Partys usw. inbegriffen. Am Ende des Monats rechnet er sich seine persönliche Sparquote aus: 2000€ (Einnahmen) – 1200€ (Ausgaben) = 800€ (Sparbetrag). 800€ (Sparbetrag) : 2000€ (Einkommen) * 100 = 40%. Paul hat eine hervorragende Sparquote von 40%.

So eine hohe Sparquote wie Paul haben natürlich nicht alle Menschen. Dies hängt von einigen Faktoren ab. Wie viel Geld verdienst du. Wie sind deine aktuellen persönlichen Gegebenheiten. So haben einige Menschen bzw. Familien mit Kindern i.d.R. eine niedrigere Sparquote als ein DINK-Haushalt (Double Income, no Kids) . Falls du noch gar nichts von deinem Einkommen sparst, empfiehlt es sich zumindest mit 10% zu starten. Schon im alten Babylon sollte möglichst der zehnte Teil des Einkommens gespart werden.

Du darfst dich auf keinen Fall mit anderen Menschen vergleichen. Wenn du dich vergleichst, dann nur dein heutiges Ich, mit dem von gestern. Idealerweise hat sich dein jetziges Ich bereits weiter entwickelt. Um solide Fortschritte auf deinem Weg in die finanzielle Freiheit zu machen, brauchst du mindestens eine Sparquote von 30%, besser sogar 50%.

Gründe für eine hohe Sparquote

Doch warum brauchst du überhaupt so eine hohe Sparquote? Es ist sehr verlockend das Hier und Jetzt zu genießen und das Geld einfach für schöne Dinge auszugeben. Mit einer hohen Sparquote konservierst du deine Arbeitskraft und verlagerst sie in die Zukunft. Wenn du 50% deines Einkommens in einem Jahr sparst, dann müsstest du das gesamte nächste Jahr nicht mehr arbeiten gehen. Denn du hast ja noch 50% übrig, die für das nächste Jahr reichen. Und dies berücksichtigt nicht den Wertzuwachs, den dein Geld zusätzlich für dich erarbeiten kann.

Wenn du eine hohe Sparquote erreichst, steigerst du außerdem deine Disziplin und zusätzlich deinen Kontostand. Lege ein persönliches Ziel fest und versuche alles dafür zu tun, dieses Ziel zu erreichen. Weiterhin verbessert sich dein Konsumverhalten. Kaufe nicht etwas, nur weil er schön aussieht, neu ist oder du es in der Werbung gesehen hast. Denke mindestens 3 Tage darüber nach, ob du diesen Gegenstand wirklich brauchst. Das schont nicht nur Ressourcen, sondern auch deinen Geldbeutel.

Und wenn du eisern sparst und diszipliniert dabei bleibst, dann brauchst du mit Sicherheit nicht bis zur Rente zu arbeiten. 😉

Wie erhöhst du deine Sparquote?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten um die eigene Sparquote zu erhöhen. Hier sind meine besten 10 Tipps für dich aufgelistet. Ich hoffe, für dich ist auch der ein oder andere wertvolle Tipp dabei.

  1. Vermeide Schulden, außer in bestimmten Fällen. Wenn Schulden deine Vermögenswerte vergrößern, z.B. bei einer vermieteten Immobilie. Du befreist dich außerdem von den Zwängen Anderer.
  2. Optimiere deine Verträge. Besitze nur die notwendigsten Versicherungen und Abos. Fixe Kosten sind schlecht. Sie fallen regelmäßig an und belasten dich bereits am Monatsanfang.
  3. Steigere dein Einkommen. Sprich mit deinem Chef oder Auftraggeber über Gehaltserhöhungen. Falls das nicht geht, wechsel den Job. Nimm eine zweite Beschäftigung oder einen Aushilfsjob an. Dabei steigerst du nicht nur dein Einkommen, sondern lernst auch neue Dinge dazu.
  4. Führe ein Haushaltsbuch. Damit hast du deine Ausgaben stets im Blick und schaffst die nötige Transparenz und Disziplin.
  5. Vermeide unnötige Ausgaben. Kaufe dir wirklich nur Dinge, die du wirklich benötigst. Dinge, die dir einen unmittelbaren Mehrwert bringen.
  6. Verkaufe Gegenstände, die du nicht mehr brauchst. Weniger Gegenstände zu besitzen ist unglaublich befreiend. Zusätzlich nimmst du bei den Verkäufen noch Geld ein, dass du investieren kannst.
  7. Investiere in Vermögenswerte. Investiere dein Geld in Aktien, Immobilien, Unternehmen, Anleihen, P2P-Krediten, usw. Investiere in Assets die Geld für dich verdienen und nicht dein Geld verbrauchen. Ein Auto oder eine teure Uhr sind keine Vermögenswerte.
  8. Bilde dich regelmäßig weiter. Verbringe am besten jeden Tag mindestens eine Stunde mit deiner Fortbildung.
  9. Ernähre dich gesund und treibe regelmäßig Sport. Denn dein wichtigster Vermögenswert ist deine Gesundheit. Außerdem bist du so viel leistungsfähiger.
  10. Lebe unter deinen Möglichkeiten. Befreie dich von der Lifestyle-Inflation. Ziehe in eine günstige, kleinere Wohnung. So kannst du dich voll und ganz auf Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig sind.

Meine persönliche Sparquote und wie ich sie erreicht habe

Jetzt aber die Wahrheit über mich. Wie hoch ist denn meine Sparquote und wie habe ich sie erreicht. Meine persönliche Sparquote betrug im Jahr 2017 schon stattliche 50%. Diese habe ich erreicht, weil wir damals in einer sehr kleinen Wohnung lebten und ich manchmal zusätzlich Aufträge als Freelancer angenommen habe. Dann sind wir in eine wesentliche teurere Wohnung umgezogen, jedoch habe ich den Job gewechselt und konnte so mein Einkommen weiter steigern. Dann gab mein Auto allerdings den Geist auf. Ich legte mir kein Neues mehr zu, da ich es in der Stadt eh wenig nutzte. 2018 betrug meine Sparquote dadurch schon 60%. Der Turbo war bei mir in erster Linie mein Jobwechsel.

Im Jahr 2019 konnte ich mein Einkommen durch die Annahme einer zweiten Beschäftigung noch einmal steigern. Zusätzlich kaufte ich weniger sinnlose Gegenstände. Außerdem profitierte ich von einigen Einmaleffekten. Somit stieg meine Sparquote auf wirklich sehr hohe 72%.

Meine aktuelle Sparquote für das Jahr 2020 beträgt 78%. Diese wird jedoch noch etwas fallen. Ich denke, dass ich mich bei ca. 75% einpendeln werde. Diese Quote ist natürlich extrem hoch und vermutlich nicht für sehr viele Menschen erreichbar. Mir ging es in erster Linie auch darum, aus der Lifestyle-Inflation aus zu steigen.

Die Tabelle stellt meine persönlichen Sparquoten der letzten Jahre dar.
Meine persönlichen Sparquoten

Lifestyle-Inflation

Deine Ausbildung oder dein Studium ist abgeschlossen und du verdienst dein erstes „richtiges“ Geld. Vielleicht sind es 1500€, vielleicht aber auch schon über 2000€. Du fragst dich, was du jetzt alles damit machen könntest. Du überlegst, dass du erst einmal aus der WG oder bei Mutti raus solltest, denn deine Freunde sind auch alle schon ausgezogen. Mit dem Rad zur Arbeit ist auch irgendwie uncool, besser wäre schon im Auto. Und das kannst du dir ja jetzt auch leisten.

Mir ging es damals (2007) ganz genauso. Das erste Gehalt (damals noch in der Ausbildung) und schon habe ich mir ein Auto geleistet. Die Klamotten waren nicht mehr günstig, sondern Marke. Und so kamen immer mehr Dinge dazu, die ich eigentlich gar nicht brauchte.

Die Gesellschaft und die Werbung suggerieren uns, dass es uns viel besser geht, wenn wir immer mehr haben. Das neuste Technik-Gadget ist sowieso ein Muss und Klamotten müssen Marke sein. Dabei unterliegen wir viel mehr einem Gesetz des britischen Soziologen Parkinson. Dieses besagt, dass die

„Ausgaben stets bis an die Grenzen des Einkommens steigen.“

Und genau so ergeht es sehr vielen Menschen. Der Lebensstil wird dem Einkommen angepasst. Doch das macht keineswegs glücklicher. Denk an deine Schulzeit zurück. Mit 30€ Taschengeld konntest du viel weniger leisten, warst aber dennoch sehr glücklich. Egal wie viel Geld du verdienst, du kommst immer wieder zu einem stabilen Level vom Glücklichsein zurück. Dies nennt sich auch hedonistische Adaption oder hedonistische Tretmühle. Versuche stets unter deinen Möglichkeiten zu leben und solltest du der Lifestyle-Inflation verfallen, arbeite kontinuierlich dagegen an.

Fazit

Die Sparquote ist einer der entscheidenden Hebel für die finanzielle Freiheit. Sparsam zu leben schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Leider behaupten viele Menschen, dass sie nicht soviel zurücklegen können. Meistens sind sie der Lifestyle-Inflation verfallen. Anstatt sich um ihren Krempel zu kümmern, könnten sie die Zeit nutzen, um sie für wichtige Dinge wie Freunde oder Erlebnisse zu nutzen. Darum finde ich persönlich die Idee des Frugalismus sehr erstrebenswert. Denke immer daran, wenn du 50% deiner Einnahmen in einem Jahr sparst, dass du dann schon ein Jahr weniger arbeiten musst.

Wie hoch ist deine Sparquote? Was sind deine Ziele? Bist oder warst du schon einmal der Lifestyle-Inflation verfallen?


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  1. Hi Chris,

    toller Beitrag zum Thema Sparquote. Und ja – wenn man regelmäßig über die 50% kommt, dann genießt du schon bald ein freies Leben.

    Ich habe einen total ungewöhnlichen Tipp. Viele Menschen wissen heutzutage nicht mehr, was wirklich glücklich macht und rennen gut verkauften Idealen hinterher. Dabei ist die wahre Erfüllung sehr nah. Ich habe mich vor einiger Zeit hingesetzt und überlegt, was wirklich wichtig ist. Dabei habe ich festgestellt, dass die meisten Dinge davon (fast) nichts kosten. Ja – so einfach kann das Leben sein. Und seit dem bin ich deutlich glücklicher und für das übrige Geld bleibt nur die Sparquote. (lach)

    Vielleicht darf ich ein wenig Werbung machen? 🙂 Auf meinem Blog gibt es den Beitrag: „101 Dinge, die mich und dich glücklich machen“. Ich denke hier gibt es einige tolle Inspirationen zu kostenlosem Glück.

    Allen Lesern und dir immer eine hohe Spar- und Spaßquote

    Christian

    • Chris Chris

      Hi Christian,

      da gebe ich dir vollkommen Recht, dass viele nicht wissen was wirklich glücklich macht.
      Danke auch für den Tipp zu deinem Artikel. Schaue ich mir gleich an 😉

      Viele Grüße
      Chris

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